- Substitution von Kunststoffen durch natürliche Alternativen
- Ganzheitlicher Ansatz am Beispiel eines Kinderwagens
- Ziel: Ökologisch und ökonomisch nachhaltiger Kinderwagen
Im Bereich der Kindertransportsysteme, welche sich im Wesentlichen durch klassische Kinderwagen in unterschiedlichsten Variationen (3-rädrig, 4-rädrig, Mehr-Kinder-Wagen, Sport-Buggy, verschiedene Auf- und Einsätze usw.) beschreiben lassen, zeigt sich, ähnlich wie in der generellen gesellschaftlichen Entwicklung, eine stärkere Fokussierung auf Nachhaltigkeit und die verwendeten Rohstoffe und Materialien. Ressourcenschonende Herstellungskonzepte, nachhaltige Rohstoffwirtschaft und Recyclinggedanken rücken als Entscheidungsmerkmale eines Kaufs immer mehr in den Vordergrund und lassen über teils deutlich höhere Produktpreise hinwegsehen. Jedoch wird als Primärwerkstoff nach wie vor konventioneller thermoplastischer und duroplastischer Kunststoff verwendet. Diese sind häufig leicht zu verarbeiten, bieten gute mechanische Eigenschaften und sind gegen Umwelteinflüsse äußerst widerstandsfähig, werden in der Natur jedoch nur schlecht abgebaut.
Eine scheinbare Abhilfe bietet das werkstoffliche Recycling, bei dem die Kunststoffabfälle zu Granulat zerkleinert und später wiederverwendet werden können. Allerdings werden nach wie vor große Mengen an Kunststoffabfällen einer thermischen Verwertung zugeführt oder landen als Schadstoff im Ökosystem. Neben den umweltverschmutzenden Auswirkungen spielen die politischen und gesellschaftlichen Forderungen an nachhaltige Produktentwicklungen eine zunehmend wichtige Rolle. Aus diesen Gründen ist eine Substitution der Kunststoffe mit ökonomisch und ökologisch verträglicheren Alternativen anzustreben. So können konventionelle Kunststoffe auf Erdölbasis durch Biokunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen ersetzt werden.
Im Rahmen des durch einen Innovationsgutschein geförderten Projekts EcoBuggy soll in Zusammenarbeit mit der Fa. TFK GmbH die Verwendung biobasierter und umweltverträglicher Werkstoffe ganzheitlich auf ein Kindertransportsystem hin analysiert und in einem Demonstratorsystem umgesetzt werden. Der Innovationsgehalt des Entwicklungsvorhabens liegt in der Substitution der einzelnen Bestandteile eines herkömmlichen Kinderwagens mit Bauteilen aus biologisch nachwachsenden Rohstoffen und, überall dort wo es möglich ist, mit biologisch abbaubaren Werkstoffen. Für Bauteile mit hohen mechanischen Anforderungen ist der Einsatz von Werkstoffsystemen aus Naturfasern und recycelten Kunststoffen denkbar. Der Nachhaltigkeitsgedanke soll über alle Komponenten des Kindertransportsystems verfolgt werden.
Projektpartner
Förderung
Das Projekt EcoBuggy wird durch die Firma TFK GmbH finanziert, das dazu eine Förderung von 50 % durch das Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie im Rahmen des Forschungs- und Technologieförderprogramm „Innovationsgutscheine für kleine Unternehmen/Handwerksbetriebe“ erhalten hat.
Laufzeit: 01.06.2021 – 31.05.2022
Projektvolumen: 29.656 €