Skip to content

2. IHK-Veranstaltung im Labor Faserverbundtechnik

LFT, IAFW
Wissenschaft trifft Wirtschaft: Das Labor für Faserverbundtechnik (LFT) an der OTH Regensburg öffnete am 15. November seine Tore für rund 20 Gäste aus Wissenschaft und Wirtschaft. Technik-Neuigkeiten und Highlights zu Faserverbundwerkstoffen waren Thema der Veranstaltungsreihe Treffpunkt Hochschule.

Bereits zum zweiten Mal konnten die Gäste im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltungsreihe zwischen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Regensburg für Oberpfalz / Kelheim und der Technischen Hochschule in das LFT eingeladen werden. Dabei wurden die Gäste durch den Dekan der Fakultät Maschinenbau, Prof. Dr.-Ing. Ulrich Briem sowie Dr. Christian Broser, Geschäftsführender Referent des Forschungsinstituts der Technischen Hochschule, herzlich begrüßt.

Neueste Entwicklungen und Trends zu kohlenstoff-, glas- oder auch aramidfaserverstärkten Kunststoffen präsentierte Prof. Dr.-Ing. Ingo Ehrlich und hob vor allem deren besondere Eigenschaften hervor: hohe Festigkeit und Steifigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht. „Damit ergänzen oder ersetzen diese vielseitigen Werkstoffe oft konventionelle Materialien, wie etwa Stahl, und bieten Potenzial für die Zukunft“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Ingo Ehrlich. Als Leichtbaumaterial mit besonderer technischen Leistungsfähigkeit finden solche Werkstoffe nicht nur Anwendung in der Luft- und Raumfahrt, im Automobilbereich oder High-End-Konstruktionen im militärischen Sektor, sondern auch in alltäglichen Lebensbereichen, wie Sport und Freizeit, umgibt uns dieser Werkstoff und zeigt damit ein hohes Wachstumspotenzial in verschiedensten Industriebranchen.

Christian Pongratz, Promovend am LFT und Programmverantwortlicher von Treffpunkt Hochschule, stellte verschiedenste Fertigungstechnologien wie das Prepreg-Autoklav- oder Vakuuminfusion-Verfahren zur Herstellung von Leichtbaukonstruktionen vor. „Damit können Bauteile unterschiedlichster Spezifikationen hergestellt werden und machen faserverstärkte Kunststoffe branchenübergreifend so attraktiv “, erläutert er. Marco Siegl, ebenfalls Promovend am LFT, veranschaulichte das komplexe Wickelverfahren zur Herstellung von hochfesten Tanks oder Rohren anhand eines aktuellen Forschungsprojektes (TheCoS).

Herzstück Heißluftautoklav

Im Rahmen der Laborführung konnten sich die Besucher ein umfassendes Bild von den im Labor Faserverbundtechnik stehenden Geräten machen, zu denen u. a. ein leistungsfähiger Heißluftautoklav (gasdicht verschließbarer und beheizbarer Druckbehälter) – das Herzstück des Labors -, ein ultrahochauflösendes analytisches Digitalmikroskop sowie eine Ultraschallanlage zur Schadensanalyse, ein modernes 3D-Drucksystem und eine neue installierte Universalprüfmaschine (Zwick Z250 Allround-Line) gehören. Ergänzt werden diese Geräte durch eigens konstruierte und erbaute Anlagen, wie etwa einem automatisierten Fallturm oder einer Biegeprüfanlage. Christian Pongratz, Marco Siegl, Vinzent Schmid sowie Bastian Jungbauer vermittelten anhand ihrer praxisbezogenen Ausführungen und Demonstrationen einen realitätsnahen Einblick in den Laboralltag.

Mit dieser Ausstattung und einer tiefgreifenden werkstoffkundlichen Expertise bietet das Labor für Faserverbundtechnik Dienstleistungen auf den Gebieten der Werkstoff- und Schadensanalyse sowie Methoden- und Konstruktionsentwicklung an. „Unsere langjährigen Erfahrungen aus zahlreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten fördern den Wissens- und Technologietransfer in die industrielle Anwendung und haben bereits zu vielen innovativen und kooperativen Zusammenarbeiten geführt“, so Prof. Dr.-Ing. Ingo Ehrlich.

Mit einem regen Informationsaustausch bei einem kleinen Imbiss klang die Veranstaltung aus und kam ganz dem Motto der seit 2010 bestehenden Veranstaltungsreihe nach wie Thomas Genosko, IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim, bereits in seiner Begrüßungsrede betonte: „Kompetenzen aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzubringen, mit dem Ziel die Zusammenarbeit zu stärken“.

Marco Siegl, Promovend am Labor LFT (Mitte), erklärt das 3D-Druckverfahren im Labor. Foto: OTH Regensburg