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Promotion zu Klebstoffverbindungen abgeschlossen

Dr.-Ing. Vinzent Schmid erforschte zylindrische Klebungen unter Biegebelastung.

Dr.-Ing. Vinzent Schmid hat seine Promotion an der Technischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg erfolgreich abgeschlossen. In seiner Dissertation untersuchte er das Verhalten zylindrischer Klebstoffverbindungen unter Biegemomentenbelastung, wobei der Fokus auf Fügepartnern aus unterschiedlichen Materialkombinationen und deren variierenden Steifigkeiten lag. Im Speziellen standen isotrope Flanschverbindungen aus Aluminiumlegierungen, in die anisotrope Rohre aus glasfaserverstärktem Kunststoff integriert wurden, die im Filament-Winding-Verfahren hergestellt werden. Die Fügung dieser Komponenten erfolgte in einer speziell entwickelten Zentrier- und Heizvorrichtung unter Verwendung eines hochtemperaturvernetzenden Epoxidklebstoffs. Seine Dissertation kombiniert empirische, analytische und numerische Methoden und bietet ein neues analytisches Modell zur Schubspannungsverteilung im Fügebereich, das praxisnahe Konstruktionsrichtlinien für zylindrische Überlappverbindungen liefert. Das Thema der Promotion wurde von der Reinhausen Power Composites GmbH unterstützt. Fachlich wurde das Projekt von Herrn Prof. Dr.-Ing. Armin Merten und Prof. Dr.-Ing. Ingo Ehrlich betreut.

Die Verteidigung der Dissertation fand am Fraunhofer Ernst-Mach-Institut (EMI) in Freiburg statt. Prof. Dr.-Ing. habil. Stefan Hiermaier, Institutsleiter des Fraunhofer EMI und Leiter des Instituts für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, war der Erstgutachter. Zweitgutachter war Prof. Dr.-Ing. Ingo Ehrlich, Wissenschaftlicher Leiter des Technologie Campus Neustadt der OTH Regensburg, wo Dr.-Ing. Schmid seine Forschungsarbeiten durchführte und am Aufbau des Labors für Faserverbundtechnik beteiligt war. Im Rahmen seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter entwickelte, baute und optimierte er eine Wickelanlage zur Herstellung von Rohren aus faserverstärktem Kunststoff, die an den Herstellungsprozess von Verbundhohlisolatoren für die Hochspannungstechnik des industriellen Partners Maschinenfabrik Reinhausen Power Composite GmbH angelehnt ist. Zudem führte er innovative Prüfmethoden für Rohr-Flansch-Verbindungen unter Biegebelastung an eigens konzipierten Prüfständen durch. Aus diesen praxisnahen Forschungsprojekten resultierten zahlreiche studentische Arbeiten, die unter der fachlichen Betreuung von Dr.-Ing. Vinzent Schmid an der Fakultät Maschinenbau entstanden.

Der Promotionskommission gehörten außerdem Prof. Dr. Stefan Glunz (Professur für Photovoltaische Energiekonversion) als Vorsitzender und Prof. Dr. Christoph Eberl (Professur für Mikro- und Werkstoffmechanik) als Beisitzer an, beide von der Technischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Nach Abschluss seiner Promotion kehrte Dr.-Ing. Vinzent Schmid nach München zurück und arbeitet derzeit als Projektleiter bei der Theva Dünnschichttechnik GmbH in Ismaning bei München, einem Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung innovativer Hochtemperatur-Supraleiter spezialisiert hat, die elektrische Ströme verlustfrei transportieren können.

Dr.-Ing. Vinzent Schmid (Bildmitte) nach seiner Disputation mit der Promotionskommission (v. l. n. r.) Prof. Dr. Christoph Eberl, Prof. Dr.-Ing. habil. Stefan Hiermaier, Prof. Dr.-Ing. Ingo Ehrlich und Prof. Dr. Stefan Glunz. Foto: Ingo Ehrlich/OTH Regensburg