Die letzte Hürde, die es hierbei noch zu bezwingen galt, war ein Kolloquium mit anschließender einstündiger Befragung durch die Promotionskommission unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Seine Dissertation trägt den Titel „Charakterisierung von gewebeverstärkten Einzellagen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) mit Hilfe einer mesomechanischen Kinematik sowie strukturdynamischen Versuchen“. Dabei beschäftigte er sich mit einem analytischen und einem numerischen Modell unterschiedlicher Gewebearten sowie dessen experimenteller Validierung.
Der ehemalige Doktorand des Labors Faserverbundtechnik (LFT) an der OTH Regensburg unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ingo Ehrlich arbeitete von 2010 bis 2014 an genanntem Thema. Hierzu wurde das Forschungsprojekt DampSIM, gefördert von der Bayerischen Forschungsstiftung, in Kooperation mit der Reinhausen Power Composites GmbH ins Leben gerufen. In dem Projekt, welches sich in viele Teilaspekte aufgliedert, konnten neben genannter Dissertation auch viele Abschlussarbeiten für Studierende der OTH Regensburg ermöglicht werden. Dadurch gelang dem LFT eine vielfältige Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Die erfolgreiche Promotion ist das Resultat eines neuen Kooperationskonzepts. Üblicherweise erfolgt die Forschungsarbeit einer kooperativen Promotion bei einem betreuenden Hochschulprofessor, während ein Universitätsprofessor die offizielle Aufgabe des ersten Prüfers der Promotionskommission übernimmt. Erheblich ist hierbei allerdings die für viele angehende Doktoranden energie- und zeitraubende Suche nach einem geeigneten Universitätsprofessor, welche von einer gewissen Unsicherheit geprägt ist.
Umso erfreulicher ist die erfolgreiche Zusammenarbeit, die zwischen Prof. Dr.-Ing. Ingo Ehrlich sowie dem Dekan der Fakultät Maschinenbau, Prof. Dr.-Ing. Ulrich Briem, mit Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Norbert Gebbeken sowie Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-Joachim Gudladt von der Universität der Bundeswehr München (UniBwM) aufgebaut wurde. Das Konzept der kooperativen Promotion wurde dabei in einer neuen Promotionsordnung umgesetzt, die erstmals dem Hochschulprofessor die Stellung des ersten Prüfers und damit die Stellung eines Doktorvaters einräumt.
Das Promotionsverfahren von Dr.-Ing. Romano wurde von Prof. Dr.-Ing. Ehrlich, der als Betreuer und Gutachter der OTH Regensburg fungierte, sowie Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Gebbeken als Betreuer und Gutachter von Seiten der Fakultät Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften der UniBwM begleitet. Die Situation mit zwei Doktorvätern brachte im Verfahren unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Michael Brünig das Novum eines dritten Gutachters. Diese Position übernahm Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Gudladt der Fakultät Luft- und Raumfahrttechnik an der UniBwM.
Das neue Verfahren zeigte sich durch das hohe wissenschaftliche Niveau und die sehr gute Beurteilung, die Dr.-Ing. Romano erhielt, als wegweisendes Erfolgskonzept. So lobte Prof. Dr.-Ing. Ehrlich auf der an die mündliche Prüfung anschließenden Promotionsfeier die hervorragende Zusammenarbeit der drei Fakultäten und anwesenden Professoren. Sein besonderer Dank galt dabei auch der stetigen Unterstützung durch die Fakultät Maschinenbau in Person des Dekan Prof. Dr.-Ing. Briem sowie dessen Vorgängers Prof. Dr.-Ing. Georg Rill.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Gebbeken betonte die Notwendigkeit des Erhalts des wissenschaftlichen Anspruches für eine Fortführung dieses neuen gemeinsamen Weges. Gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Ehrlich überreichte er Dr.-Ing. Romano symbolisch einen Doktorhut. Daran befestigt war ein erster Wimpel, der die entsprechend erste kooperative Promotion darstellt. Der Doktorhut soll von vielen Nachfolgern durch weitere Wimpel ergänzt werden und so die Früchte dieser erfolgreichen Zusammenarbeit präsentieren.